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Magnesiaestrich (MA): Der Spezialestrich für besondere Anforderungen

Neben den weit verbreiteten Zement- und Calciumsulfatestrichen gibt es Spezialisten für besondere Aufgaben. Dazu gehört der Magnesiaestrich (MA), historisch auch als Steinholzestrich bekannt. Obwohl er heute seltener eingesetzt wird, bietet dieser mineralische Estrich auf Magnesiumoxid-Basis einzigartige Eigenschaften, die ihn für bestimmte Nischenanwendungen in Industrie und Gewerbe prädestinieren. Als Ihre erfahrenen Experten für Estrichsysteme, tätig in ganz Deutschland, kennen wir die spezifischen Vorzüge, aber auch die kritischen Anwendungsgrenzen von Magnesiaestrich und beraten Sie, ob er für Ihr Projekt die richtige Wahl ist.

Was ist Magnesiaestrich (MA)? Ein Blick auf die Zusammensetzung

Im Gegensatz zu anderen mineralischen Estrichen basiert Magnesiaestrich nicht auf Zement oder Gips, sondern auf einem speziellen Bindemittel:

  • Bindemittel: Kaustisch gebranntes Magnesit (Magnesiumoxid, MgO) wird mit einer Magnesiumchlorid- oder Magnesiumsulfat-Lösung angemacht. Diese reagieren chemisch und härten zu einem festen Magnesiumoxychlorid- bzw. -sulfat-Zement aus.
  • Füllstoffe: Neben Gesteinskörnungen können auch organische Füllstoffe wie Holzmehl oder Sägespäne enthalten sein (daher der alte Name “Steinholzestrich“), oder auch anorganische Füllstoffe zur Eigenschaftssteuerung.

Diese besondere Chemie verleiht ihm seine spezifischen Eigenschaften.

Spezifische Vorteile: Wann Magnesiaestrich punktet

Magnesiaestrich ist kein Allrounder, aber in bestimmten Situationen bietet er klare Vorteile:

  1. Elektrische Leitfähigkeit / Antistatik: MA-Estrich ist von Natur aus leitfähig bzw. antistatisch. Das macht ihn ideal für Bereiche, in denen elektrostatische Aufladungen vermieden werden müssen (ESD-Schutz).
  2. Funkenfreiheit: Mit geeigneten Zuschlägen kann er funkenfrei eingestellt werden – ein entscheidendes Kriterium für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (EX-Zonen).
  3. Beständigkeit gegen Öle & Lösemittel: Er ist unempfindlich gegenüber vielen Mineralölen, Fetten und Lösemitteln, was ihn für bestimmte Werkstätten qualifiziert. Stichwort: ölbeständig.
  4. Hohe Frühfestigkeit: Er erreicht relativ schnell nach dem Einbau eine hohe Festigkeit.
  5. Geringe Schichtdicken: Ermöglicht oft geringere Aufbauhöhen als Zementestrich bei guter Festigkeit.
  6. “Warmes” Gefühl (Steinholz): Varianten mit Holzfüllstoffen fühlen sich wärmer an als rein mineralische Estriche.
  7. Schleifbar: Kann zu einer ansprechenden, terazzoähnlichen Oberfläche geschliffen werden.

Die entscheidende Schwachstelle: Extreme Feuchteempfindlichkeit!

Dies ist der wichtigste Punkt und die größte Einschränkung von Magnesiaestrich: Er ist extrem empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Nässe!

  • Keine Feuchtigkeit: Dauerhafte oder wiederholte Einwirkung von Wasser oder hoher Luftfeuchtigkeit führt zu Erweichung, Quellen, Ausblühungen und Festigkeitsverlust bis hin zur Zerstörung.
  • Korrosionsgefahr: Bei chloridhaltigen Bindemitteln kann Feuchtigkeit zu Korrosion an eingebetteten Metallteilen (z.B. Rohrleitungen) führen.
  • Einsatzbereich: Deshalb ist Magnesiaestrich ausschließlich für dauerhaft trockene Innenbereiche geeignet. Außenbereiche, Nassräume, Bereiche mit häufiger Nassreinigung oder mit Risiko von unten aufsteigender Feuchte sind absolut tabu! Eine funktionierende Feuchtigkeitssperre im Untergrund ist Pflicht.

Experten-Warnung: Die Feuchteempfindlichkeit ist der Hauptgrund, warum MA-Estrich heute seltener verwendet wird und eine sehr sorgfältige Planung und Eignungsprüfung erfordert.

Anwendungsbereiche: Nischen für einen Spezialisten

Aufgrund seiner Eigenschaften konzentriert sich der Einsatz von Magnesiaestrich heute auf spezielle Industrieestrich-Anwendungen:

  • EX-geschützte Zonen in der Industrie (Chemielager, Lackierereien etc.).
  • Bereiche mit Anforderungen an leitfähige oder antistatische Böden (Elektronikfertigung, Labore, OP-Bereiche – hier oft auch Kunstharz eine Alternative).
  • Bestimmte Werkstätten mit hoher Belastung durch Öle oder Lösemittel.
  • Sanierung und Ergänzung von historischen Steinholzestrich-Böden in Altbauten.
  • Selten als Designboden aufgrund seiner besonderen Optik nach dem Schleifen.

Verlegung & Nachbehandlung: Besonderheiten bei MA-Estrich

Die Verarbeitung von Magnesiaestrich erfordert spezifisches Wissen:

  • Korrekte Dosierung der Komponenten (Magnesiumoxid und Salzlösung).
  • Einbau in konventioneller, erdfeuchter Konsistenz (Verteilen, Abziehen, Verdichten, Glätten).
  • Sicherstellung absolut trockener Umgebungs- und Untergrundbedingungen.
  • Notwendigkeit einer geeigneten Oberflächenbehandlung (Versiegelung, Beschichtung) zum Schutz vor Abrieb und kurzzeitiger Feuchteeinwirkung.

Kosten für Magnesiaestrich: Einordnung

Magnesiaestrich ist aufgrund der speziellen Bindemittel und der oft anspruchsvolleren Verarbeitung in der Regel teurer als Standard-Zementestrich. Die Kosten müssen projektbezogen kalkuliert werden. Ein detailliertes Angebot ist erforderlich.

Ihr Partner für Magnesiaestrich? Unsere Expertise

Wir verfügen über das notwendige Fachwissen für die seltene, aber anspruchsvolle Anwendung von Magnesiaestrich:

  • Materialkenntnis: Wir kennen die Eigenschaften und kritischen Grenzen von MA.
  • Anwendungsberatung: Wir prüfen genau, ob MA für Ihren Zweck geeignet ist oder ob moderne Alternativen (z.B. leitfähige Kunstharzestriche) sinnvoller sind.
  • Fachgerechte Ausführung: Sicherstellung der korrekten Verarbeitung unter Beachtung der Feuchteempfindlichkeit.
  • Bundesweiter Service: Auch für diese Spezialanwendung sind wir Ihr Partner in ganz Deutschland.

Fazit: Magnesiaestrich – Ein Spezialist für trockene Innenbereiche mit besonderen Anforderungen

Magnesiaestrich (MA) ist kein Allround-Estrich, sondern eine Speziallösung mit einzigartigen Vorteilen wie Leitfähigkeit, Funkenfreiheit und Ölbeständigkeit. Seine extreme Feuchteempfindlichkeit begrenzt seinen Einsatz jedoch strikt auf trockene Innenbereiche und erfordert höchste Sorgfalt bei Planung und Ausführung.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Magnesiaestrich für Wohnräume geeignet?

Normalerweise nicht. Er wird hauptsächlich in Industrie und Gewerbe für spezielle Anforderungen eingesetzt. Für Wohnräume sind Zement- oder Calciumsulfatestriche die gängige Wahl. Eine Ausnahme kann die Sanierung alter Steinholzböden sein.

Ist Magnesiaestrich wasserdicht oder für Bäder geeignet?

Nein, absolut nicht! Er ist stark feuchteempfindlich und darf keiner dauerhaften Nässe ausgesetzt werden. Für Bäder oder Außenbereiche ist er ungeeignet.

Warum ist Magnesiaestrich leitfähig und funkenfrei?

Die elektrische Leitfähigkeit ergibt sich aus der Struktur des abgebundenen Magnesiumoxychlorid/-sulfat-Zements. Die Funkenfreiheit wird durch die Verwendung geeigneter, nicht funkenreißender Gesteinskörnungen erreicht (wichtig für EX-Bereiche).

Kann man Magnesiaestrich auf Fußbodenheizung verlegen?

Technisch ist es möglich, aber aufgrund der Feuchteempfindlichkeit (Risiko bei Leckagen) und der Verfügbarkeit besser geeigneter Heizestriche (CAF, CT) heute sehr unüblich und wird selten empfohlen.

Was ist der Unterschied zu Steinholzestrich?

Steinholzestrich ist der traditionelle Name für Magnesiaestrich, der organische Füllstoffe wie Holzmehl oder Sägespäne enthält. Heute werden oft auch rein mineralisch gefüllte Magnesiaestriche hergestellt.